Fenchel: Milder Genuss direkt aus der Teetasse
Ein vielseitiges Gewürz, das vor allem für sein intensives Aroma bekannt ist: Das ist Fenchel. Genau genommen handelt es sich dabei um ein Doldenblütengewächs. Zu den verwandten Gewürzpflanzen zählen Anis, Sellerie, Petersilie und Karotte. Neben der Fenchelknolle sind auch die Blätter und Samen zum Verzehr geeignet. So kommt Fenchel in Tees sowie Speisen aller Art zum Einsatz – und das bereits seit Jahrhunderten. Wir stellen die Pflanze mal etwas genauer vor und geben Tipps für den Anbau.
Wie sieht Fenchel aus?
Der Fenchel-Stängel zeichnet sich durch sein langes und bläuliches Wachstum aus. In der Mittelmeerregion, wo der Fenchel überwiegend beheimatet ist, erreicht er eine Höhe von bis zu 2,5 Metern. Hierzulande bleibt er meist unter 1,5 Metern.
Die Fenchel-Blütendolde zeigt sich von Juli bis Oktober in ihrer vollen gelben Pracht. Die Blätter sind schmal, dünn und gefiedert. Die einzelnen Blüten wiederum sind eher unauffällig, für Insekten aber eine große Verlockung. Aus dem Nektar entsteht schließlich Fenchelhonig.
Die Speicherzwiebel ist auch als Fenchel-Knolle bekannt. Ausgewachsen ist sie meist faustgroß und bis zu 400 Gramm schwer. Sie ist leicht an ihrer weiß-grünlichen Farbe zu erkennen. Es gilt: Je heller die Knolle, desto weicher das Fruchtfleisch.
Welche Fenchel-Arten gibt es?
Es existieren drei grundlegende Fenchel-Arten, die sich kaum voneinander unterscheiden:
- Wilder Fenchel: Er ist inzwischen in vielen Ackerblühmischungen enthalten und somit leicht in freier Wildbahn zu finden. Die auch als Bitterfenchel bekannte Art bildet keine Knolle. Optisch weist er Ähnlichkeiten mit Dill sowie dem giftigen Schierling auf. In der Regel ist Wilder Fenchel aromaintensiver als klassischer Gewürzfenchel aus dem Garten.
- Gewürzfenchel: Diese Fenchel-Art bildet ebenfalls keine Knolle und wird hauptsächlich für die Samen angebaut. Gewürzfenchel ist grundsätzlich pflegeleicht und frostbeständig. Er wird auch als süßer Fenchel bezeichnet.
- Knollenfenchel: Hier ist der Name Programm. Die Knolle ist das wesentliche Merkmal des Knollenfenchels. Er wird in etlichen Ländern als Gemüse angebaut. Nur wenn ausreichend Sonneneinstrahlung gewährleistet wird, kann sich die Knolle und damit das Aroma voll ausbilden.
Fenchel richtig pflanzen und pflegen
Die pflegeleichten Eigenschaften des Gewürzfenchels ermöglichen es, dass er auch in deutschen Gärten gut wachsen kann. Grundsätzlich kommt ein warmer, sonniger Standort infrage. Darüber hinaus sollte der Boden nährstoffreich und kalkhaltig sein. Für den Eigenanbau eignet sich beispielsweise ein Staudenbeet. Ein großer Kübel ist ebenfalls möglich. Falls die Pflanzen besonders hoch wachsen, können Stützstäbe hilfreich sein.
Die Fenchelsamen kann man im Frühjahr bzw. ab April einpflanzen. Es lassen sich auch bereits vorgezogene Jungpflanzen einsetzen. Wichtig: Der Fenchel benötigt an warmen Tagen viel Wasser. Im Sommer können dann die frischen Blätter geerntet werden. Die Blüten am besten direkt nach dem Öffnen pflücken und verwenden. Im Spätsommer bzw. Herbst sind dann die Fenchelsamen an der Reihe. Haben sie ihre typisch grau-braune Farbe, kann man sie ernten. Anschließend einfach Dolden trennen, trocknen lassen und die Samen herausklopfen. Zur Aufbewahrung empfiehlt sich ein trockenes und dunkles Schraubglas.
Im Herbst solltest du den Fenchel eine Handbreit über dem Boden abschneiden. In den folgenden Wintermonaten sorgst du mit etwas Stroh oder Reisig für ausreichend Schutz.
Gut zu wissen: Die Blüten bilden sich erst im zweiten Standjahr und locken dann Insekten an.
Fenchel zubereiten
Die gute Nachricht vorweg: Die Fenchelknolle kann man bedenkenlos roh verzehren. Man kann sie aber auch vielseitig zubereiten und beispielsweise grillen, braten, kochen oder dünsten. Vor allem in der mediterranen Küche kommt Fenchel oft und gerne zum Einsatz. Kombinationen mit anderen regionalen Gemüsesorten wie Paprika und Oliven eignen sich hervorragend. Auch zu Fisch und Meeresfrüchten passt das Aroma des Fenchels.
Zur Vorbereitung eines Fenchel-Rezepts solltest du die Fenchelknolle zunächst gut abwaschen. Den Wurzelansatz sowie die grünen Stängel oder braune Stellen kannst du einfach mit dem Küchenmesser entfernen. Die Fenchelsamen lassen sich ebenfalls verwenden: Mit ihnen kannst du beispielsweise Gerichte würzen oder einen Fencheltee zubereiten. Gleiches gilt für das Fenchelkraut: Je grüner es ist, desto frischer die Knolle.
Da Fenchel an Aroma verliert, solltest du ihn möglichst frisch zubereiten und verzehren. Als Lagerort kommt neben dem Kühlschrank auch der Keller infrage. Eingewickelt in einem feuchten Tuch übersteht er 1-2 Wochen. Ist der Fenchel roh oder blanchiert, kann er auch eingefroren werden.
Fencheltee selber machen in 4 Schritten
Fencheltee lässt sich ganz einfach selber machen. Unsere Anleitung:
- Einen gehäuften Esslöffel mit Fenchelsamen in einen Mörser geben und ordentlich zerkleinern.
- Die Samen nun in ein Teesieb geben. In einer Tasse mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen.
- Abwarten und etwa sieben Minuten ziehen lassen. Soll der Geschmack besonders intensiv sein, einfach die Ziehzeit individuell verlängern.
- Nun das Teesieb entfernen und je nach Vorliebe mit Honig süßen. Anschließend nur noch zurücklehnen und genießen.
Du findest Fenchelsamen sowohl im Reformhaus als auch in einigen anderen Lebensmittelgeschäften.
Du hast keine Fenchelsamen zur Hand oder keine Lust auf die Zubereitung? In unserem aromatischen Fencheltee von TEEKANNE stecken nur die gehaltvollsten Fenchelsamen. Die optimale Zusammensetzung verspricht auch unser Bio Fenchel-Anis-Kümmel Tee: Einfach Teebeutel in die Tasse, mit sprudelnd kochendem Wasser übergießen, 5-8 Minuten ziehen lassen und genießen.
