Minze: Ein immer junger Klassiker
Wir lieben Minztee! Daher möchten wir Dir zeigen, woher das Teekraut kommt, wie man es selber anbaut und was man noch alles mit der aromatischen Pflanze verfeinern kann.
Minze (lateinisch: Mentha) ist eine Pflanzengattung, die aus der Familie der Lippenblütler stammt – genau wie die Melisse. Wilde Minze wächst hauptsächlich auf feuchten Wiesen, in Gräben oder an Ufern. Sie zeichnet sich durch kantige Stängel und grüne Blätter aus, die eiförmig sind. Der Blattrand ist meist gesägt und die Blüten leuchten in Hellrosa, Purpur oder Weiß.
Die Pflanze wächst buschig und ist mit einer Höhe von 50 bis 100 cm eher niedrig. Das aromatische Kraut ist in Europa, Nordafrika, Asien sowie dem Vorderen Orient heimisch. Eines der bezeichnenden Merkmale ist ihr kräftiger Mentholgeschmack, der außerhalb der Blütezeit besonders stark ist. Doch nicht alle Sorten schmecken gleich. Einige Pflanzen sind eher herb, andere scharf und wieder andere fruchtig-frisch.
So unterschiedlich wie die Geschmäcker sind auch die verschiedenen Arten – davon gibt es nämlich viele. Sie kreuzen sich sehr leicht und es bilden sich schnell zahlreiche Hybride. Oftmals ist der Geschmack ausschlaggebend für die Namensgebung, wie z. B. bei der Erdbeerminze. Andere Pflanzen, wie die Krauseminze, sind nach ihrem Erscheinungsbild benannt.
Gibt es einen Unterschied zwischen Minze und Pfefferminze?
Minze und Pfefferminze (Mentha x piperita) werden im alltäglichen Sprachgebrauch häufig als Synonyme verwendet. Dabei ist die Pfefferminze eigentlich eine Untergattung der Minze. Sie ist das Resultat einer Kreuzung der Mentha aquatica und der Mentha spicata. Letztere ist wiederum eine Kreuzung aus der Mentha rotundifolia und der Mentha longifolia. Die Tatsache, dass uns nach dem Lesen dieser Fachbezeichnungen fast schwindelig wird, bekräftigt nur die Vielfalt dieser Pflanze. Kurzum: Pfefferminze kann durchaus als Minze bezeichnet werden, aber nicht jede Minze ist auch eine Pfefferminze.
Die älteste Pfefferminze stammt übrigens aus dem 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde sie in England das erste Mal gezüchtet. Der Mentholgehalt der Pflanze ist hoch, weshalb sie auch ein besonders kräftiges Aroma hat. Das macht sie zur idealen Basis für unsere köstliche TEEKANNE FixMinze – natürlich Rainforest-Alliance-zertifiziert!
Das sind die bekanntesten Minze-Arten
Insgesamt gibt es ca. 20 bis 30 Minze-Arten. Hinzu kommen noch zahlreiche Kreuzungen. Wir stellen hier die beliebtesten Sorten vor, die gerne als Teekraut oder Gewürz verwendet werden.
- Grüne Minze (Mentha spicata): Wird üblicherweise auch Krauseminze oder Speerminze (englisch: Spearmint) genannt und ist für ihren niedrigen Mentholgehalt bekannt. Dadurch schmeckt sie süßer und weniger scharf als z. B. Pfefferminze.
- Marokkanische Minze (Mentha spicata var. crispa Marokko): Eine Unterart der Mentha spicata, die einen niedrigen Mentholgehalt aufweist. Ihr Geruch erinnert an das typische Kaugummiaroma.
- Apfelminze (Mentha suaveolens): Enthält sehr wenig Menthol. Ihr Geschmack ist besonders mild und ihre Blätter mit einem weichen Flaum überzogen.
- Ananasminze (Mentha suaveolens Variegata): Zählt zu den Edel-Minzen und hat einen besonders fruchtigen Duft.
- Erdbeerminze (Mentha species): Ist eine besonders milde Edel-Minze mit wenig Menthol. Sie schmeckt tatsächlich nach frischen Beeren.
Achtung: Die Poleiminze (Mentha pulegium) ist giftig und somit nicht zum Verzehr geeignet.
Minze pflanzen: Wann? Wo? Wie?
Minze selbst anzupflanzen ist gar nicht schwer. Alles, was sie braucht, sind Sonne, Wasser sowie ein nährstoff- und humusreicher Boden. Damit gilt sie als Pflanze mit relativ wenig Ansprüchen.
Welcher Standort eignet sich für Minze?
Am besten gedeiht Minze an feuchten Standorten. Wer sie im Garten pflanzen möchte, sollte einen sonnigen oder halbschattigen Platz wählen. Beachte, dass Minze zum Wuchern neigt. Darum solltest Du die Pflanze ca. alle 2 Jahre ausgraben und die Wurzeln teilen. Schon nach 2 Wochen bilden sich neue Triebe.
Auch in Töpfen gedeiht Minze wunderbar. Dann ist ein halbschattiger Ort ratsam. Egal, wo Du sie anpflanzt, Minze möchte regelmäßig gewässert und mit Kompost gedüngt werden.
Kann ich Minze selbst ziehen?
Wer Minze selbst ziehen möchte, kann dafür die Stecklinge verwenden, also neue Triebe, die noch nicht blühen. Mit dem Vorziehen beginnst Du idealerweise im März. Manche Minze-Arten kannst Du auch durch Aussaat vermehren. Die Direktsaat sollte dann gegen Ende April stattfinden.
Wenn Du mehrere Pflanzen hast, achte darauf, dass sie einen Abstand von ca. 25 x 25 cm haben. Minze treibt Ende April aus und blüht im Juli und August. Die ersten Minze-Blätter kannst Du bereits im Mai ernten. Bis zur Blütezeit haben sie ein besonders kräftiges Aroma. Ab Juli bzw. August lässt das Aroma langsam nach. Nach der Blütezeit schneidest Du Deine Minze am besten bis auf 5 cm herunter. Dann treibt sie neu aus und schon bald kannst Du neue Blätter mit gewohntem Geschmack ernten.
Du kannst Minze auch noch essen, wenn sie blüht, allerdings sind die Blätter dann weniger aromatisch. Dafür kannst Du Salate, Dips oder Tees mit den Blüten aufpeppen.
Wie kann ich Minze überwintern?
Die meisten Minze-Sorten sind winterhart und brauchen keinen speziellen Schutz über die kalte Jahreszeit. Schneide Deine Pflanze im Herbst bzw. vor dem ersten Austrieb im Frühjahr bodennah zurück. Eine Decke aus Mulch kann während des Winters eine hilfreiche Unterstützung sein.
Wofür kann ich Minze sonst noch verwenden?
Die Verwendung von Minze erstreckt sich über so viele Bereiche wie man es wohl von kaum einer anderen Pflanze behaupten kann. Dank der ätherischen Öle hat sie einen besonders erfrischenden Geschmack. Die Sorten mit einem hohen Mentholgehalt, wie z. B. Pfefferminze, werden darum gerne für Zahnpasta, Kaugummi oder Süßigkeiten verwendet. Auch für die Herstellung von Pfefferminzöl ist die Pflanze dank ihrer ätherischen Öle wunderbar geeignet.
Nicht zuletzt sollte Minze auch in keiner Küche fehlen. Im arabischen Raum kommt sie vermehrt als Gewürz zum Einsatz. Auch kalten Getränken, wie z. B. Limonaden oder Cocktails, verleiht sie ein frisches Aroma. In Nordafrika und dem Vorderen Orient ist Tee mit Minze Tradition. Dieser Trend ist längst auch zu uns herübergewandert und erfreut sich hierzulande großer Beliebtheit. Zudem kennt man Pfefferminze in Europa von Süßigkeiten wie Pfefferminzbruch oder in Kombination mit dunkler Schokolade.
Wie kann ich frische Minze aufbewahren?
Wenn Du frische Minze aufbewahren möchtest, kannst Du die Blätter trocknen. Dazu bindest Du die Zweige unten am Stiel zusammen und hängst sie kopfüber auf. Eine andere Möglichkeit ist es, frische Minze direkt nach dem Ernten einzufrieren oder in Essig und Öl einzulegen.
Möchtest Du sie nur ein paar Tage aufbewahren, reicht es, sie in einem Beutel verpackt ins Gemüsefach Deines Kühlschranks zu legen. So bleibt sie möglichst frisch und verliert ihr Aroma nicht.
Minztee zubereiten – so geht’s richtig
Du möchtest Dir eine Tasse Minztee selbst zubereiten? Dafür eignen sich besonders echte Pfefferminze, Marokkanische Minze oder Apfelminze. Du kannst entweder frische oder getrocknete Blätter verwenden. Gieße sie einfach mit sprudelnd heißem Wasser auf und lasse den Tee entweder für ein paar Minuten ziehen oder – wenn Du große Stängel mit Blättern verwendest – lasse die Minze einfach noch während des Trinkens im Glas.
Unser Tipp: Im Sommer ist die Kombination mit einem Spritzer Zitrone besonders erfrischend, im Winter wärmt Dich ein heißer Pfefferminztee mit würzigem Ingwer von innen heraus wieder auf.
Köstlich und praktisch: Unseren Minztee im Teebeutel gießt Du nur noch mit sprudelnd kochendem Wasser auf. Je nach Geschmack 5-8 Minuten ziehen lassen – und fertig.
Minze für Cocktails und andere Getränke
Dank ihres erfrischenden Aromas passt frische Minze auch wunderbar zu einer Reihe von Kaltgetränken. Gerade Cocktails, wie z. B. Mojito oder Hugo, schmecken mit einem Hauch von Minze besonders gut. Aber auch Tee-Cocktails peppt die Pflanze auf.
Klassischerweise wird für Mojito eine herbe Minze-Sorte verwendet, die Mentha species nemorosa. Steht diese Art nicht zur Verfügung, kann man auch auf die Marokkanische Minze zurückgreifen. Auch Limonaden und Eistees verfeinert sie mit einer erfrischenden Note.
Unser Tipp: Bevor Du die Stängel mit den Blättern ins Glas gibst, schlage die Stängel einige Male in Deine Hand. Das setzt die ätherischen Öle frei und die Minze kann ihren vollen Geschmack entfalten.